Das Internet macht unseren Alltag einfacher und bietet auch jede Menge Freizeitbeschäftigungen. Egal, ob es darum geht, wichtige Themen für Aufsätze oder Referate zu recherchieren, mit Freunden in Kontakt zu bleiben oder einfach nur darum, sich einen entspannten Fernsehabend mit der Lieblingsserie zu machen. Bei allen diesen Aktivitäten spielt das Internet eine Rolle. Doch wie so vieles im Leben bringt auch das World Wide Web nicht nur Vorteile mit sich. Es gibt immer wieder Gefahren, die dort lauern und vor denen man sich unbedingt in Acht nehmen sollte.
Ilma Vienazindyte
Jun 16, 2021 · 5 Min. Lesezeit
Es gibt viele verschiedene Arten von schadhafter Software, mit der man im Netz konfrontiert werden kann: Malware, Trojaner, Viren und Würmer. Diese können ganz unterschiedliche Auswirkungen haben. Am besten kommt ihr noch weg, wenn ihr ständig mit Werbung bombardiert werdet. Richtig gefährlich wird es dann, wenn euer kompletter Datenverkehr und alle eure Aktivitäten an Dritte übertragen werden. Auch erpresserische Schad-Software kommt immer häufiger zum Einsatz. Dadurch sperren Kriminelle euer komplettes Computersystem und fordern Lösegeld, wenn das System wieder entsperrt werden soll.
Die Begriffe Viren, Würmer und Trojaner werden oft synonym verwendet, da sie nicht immer ganz einfach voneinander zu unterscheiden sind. Viren haben meist die Aufgabe, ein System komplett zu zerstören und alle Daten zu vernichten. Ein Wurm ist dafür bekannt, dass er sich auf intelligente Weise selbst immer weiter verbreitet. Ein Trojaner gibt vor, etwas zu sein, was er eigentlich gar nicht ist. So kann es zum Beispiel sein, dass ihr euch ein Antiviren-Programm herunterladet, das genau das Gegenteil bewirkt und euren Computer stattdessen mit Viren infiziert.
Auch Spionage-Programme gibt es unterschiedliche. Um eure Schritte im Netz auszuspionieren nutzen Kriminelle Spyware, Botnet-Clients oder Keylogger. Besonders unschön ist, dass diese kleinen Spione teilweise auch eure Kamera oder euer Mikrofon unbemerkt einschalten können. Das bedeutet also, sie können Videos und Tonaufnahmen machen und so eure Accounts mit den zugehörigen Passwörtern ausspionieren oder euch mit irgendetwas erpressen. Wenn ihr in ein Botnetz geraten seid, habt ihr selbst nicht mehr die Kontrolle über euer Gerät und jemand kann von dort aus Aktionen ausführen, von denen ihr gar nichts mitbekommt.
Diese Masche dürfte den meisten eher unter dem zusammengewürfelten Begriff „Phishing“ bekannt sein. Das bedeutet, dass eure Daten für betrügerische Zwecke missbraucht werden. Zum Beispiel durch oben genannte Spyware oder Keylogger werden Bank- oder Kreditkartendaten oder sonstige Passwörter gewonnen, die dann genutzt werden, um Überweisungen auf andere Konten umzuleiten, Geld abzubuchen usw.
Phishing wird häufig aber auch durch gefälschte E-Mails betrieben. Diese Mails sehen genauso aus, als würden sie von einem Kreditinstitut, dem Mobilfunkanbieter oder sonstigen seriösen Unternehmen kommen. Meist gibt es angeblich irgendein Problem mit dem entsprechenden Konto oder es gibt eine unbezahlte Rechnung. Ihr sollt dann entweder auf einen Link klicken oder einen Anhang öffnen und werdet dadurch zu einer Webseite, die der echten oft täuschend ähnlich sieht, umgeleitet. Dort sollt ihr dann eure Nutzerdaten eingeben. Dies solltet ihr auf keinen Fall tun, wenn ihr nicht hundertprozentig sicher seid, dass es sich wirklich um eine echte Nachricht des angegebenen Absenders handelt. Im Zweifelsfall solltet ihr lieber nochmal dort nachfragen.
Die sogenannte Ransomware oder auch Lösegeldtrojaner wird bei Cyber-Kriminellen immer beliebter. Hat sie sich erstmal auf eurem Rechner eingenistet, verschlüsselt sie wichtige Dateien, bis schließlich kein Zugriff mehr darauf möglich ist. Bevorzugter Angriffspunkt von Ransomware sind größere Unternehmen. Um die Systeme wieder zum Laufen zu bringen und Zugriff auf die Daten zu erhalten, stellt die Schad-Software eine Lösegeldforderung. Dieses Lösegeld soll meist in Form von Bitcoins bezahlt werden. Doch selbst wenn das Lösegeld bezahlt wird, ist dies keine Garantie dafür, dass das System dann auch tatsächlich wieder entschlüsselt wird.
Obwohl das Internet so viele Gefahren birgt, zeigen viele Nutzer immer noch nicht die gebotene Vorsicht. Im Umgang mit dem Internet benutzen zu viele Leute nicht die passenden Tools, um sich zu schützen. Eine Studie von NordVPN zeigt, dass es zwischen verschiedenen Ländern und Regionen zwar große Unterschiede gibt, die User weltweit aber insgesamt zu unvorsichtig sind.
Immerhin, Deutschland führt die Rangliste der Länder beim Thema Online-Privatsphäre an. Das bedeutet, die Menschen hierzulande kennen sich ziemlich gut mit den Gefahren im Internet aus. Doch auch hier gibt es noch einiges an Nachholbedarf und die Situation ist lange nicht perfekt.
Bei einem Gesamtergebnis von 71,2 von 100 Punkten (Weltweiter Durchschnitt 65,2) sticht vor allem der Umgang mit Online-Risiken positiv hervor. Hier haben die User in Deutschland mit einer Punktzahl von 90,2 überzeugt. Anlass zur Sorge machen hingegen die Kategorien „Wissen über digitale Privatsphäre“ (78 Punkte) und allen voran die Online-Gewohnheiten, bei denen nur magere 53,2 Punkte erreicht wurden.
Gerade Kinder und Jugendliche können im Internet vielen Risiken begegnen. Dies liegt daran, dass sie noch nicht ausreichend für die Gefahren im Netz sensibilisiert sind und damit zu leichtsinnig umgehen. So posten sie eventuell persönliche Informationen, die eigentlich nicht für die Öffentlichkeit bestimmt sind und in den falschen Händen erheblichen Schaden anrichten können.
Auch für Phishing-Angriffe sind Kinder häufig leichte Opfer, einfach deshalb, weil sie sich der Gefahr nicht bewusst sind.
Umso wichtiger ist es also, Kinder schon früh bezüglich des verantwortungsvollen Umgangs mit dem Internet zu schulen und sie über mögliche Gefahren aufzuklären.
Leider ist es nicht möglich, sich zu hundert Prozent vor allen Gefahren zu schützen, die im World Wide Web lauern. Dennoch gibt es ein paar Punkte, die ihr auf jeden Fall beherzigen solltet, um ein gewisses Maß an Sicherheit zu erhalten.
1. Installiert alle Updates für das Betriebssystem und auch für die Apps und Programme, die ihr verwendet, so schnell wie möglich. Solche Aktualisierungen enthalten oft die Behebung von Sicherheitslücken und sind deshalb sehr wichtig.
2. Entscheidet euch für ein gutes Virenschutzprogramm, das ihr am besten auf all euren Geräten, mit denen ihr online geht, installiert. Achtet aber darauf, dass ihr nur ein einziges Antiviren-Programm nutzt, denn sonst kann es sein, dass sich die verschiedenen Anbieter gegenseitig blockieren und somit auch der Schutz verloren geht.
3. Wenn ihr euch neue Programme oder Erweiterungen herunterladen wollt, solltet ihr auf jeden Fall sichergehen, dass diese von vertrauenswürdigen Herstellern stammen. Ansonsten riskiert ihr, euch schadhafte Software auf euer Gerät zu holen.
4. Meidet auch unsichere Seiten, da diese ebenfalls mit Viren verseucht sein können. Sichere Internetseiten verwenden ein https-Protokoll. Dies erkennt ihr, wenn ihr euch die Adresszeile der Webseite anschaut.
5. Für ein noch höheres Maß an Sicherheit ist die Nutzung eines VPN eine sehr gute Lösung. Mit einem VPN werden alle eure Daten verschlüsselt übertragen und ihr könnt euch privat im Netz bewegen. Daher solltet ihr euch in jedem Fall auch ein gutes VPN zulegen.
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