Die Vorstellung, dass ein Unbekannter die Kamera deines Laptops gehackt hat und dich darüber beobachtet, klingt beängstigend. Das ist nicht so unmöglich, wie du denken könntest. In der Hackerszene nennt man das auch „Camfecting“.
Ruth Matthews
Mar 10, 2021 · 4 Min. Lesezeit
Lies weiter, um mehr darüber erfahren, woher du weißt, dass du Opfer eines solchen Hacks geworden bist, und wie du dich am besten davor schützen kannst.
Meist schleusen Hacker eine Malware in deinen Laptop ein. Dadurch erhalten sie zudem Zugriff auf deine persönlichen Dateien, Nachrichten und andere Informationen. Du kannst aber gewisse Warnzeichen deuten.
Sollte die Kontrolllampe wenige Sekunden nach Neustart deines Laptops aufleuchten, ohne dass sich Apps schon geöffnet haben, wurde deine Laptop-Kamera wahrscheinlich gehackt.
Beachte, dass natürlich auch deine Handy-Kamera gehackt werden kann. Hier könne vor allem Apps die hoffentlich harmlosen Übeltäter sein. Lies mehr dazu in unserem Artikel.
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Ein noch beängstigenderes Szenario wäre es, wenn deine Laptop-Kamera gehackt wurde, du aber keine offensichtlichen Anzeichen bemerkst, wie eine aktivierte Leuchte.
In der Theorie sollte das eigentlich nicht möglich sein, da die Anzeigenlampe so verdrahtet ist, dass sie sich anschaltet, sobald die Kamera eingeschaltet ist. Doch es gibt immer noch die Firmware des Laptops, und die lässt sich hacken. White-Hat-Hacker (Hacker mit guten Absichten, die mit dem Wissen eines Unternehmens Sicherheitslücken aufdecken) konnten schon mehrfach beweisen, dass man sich mit entsprechenden Kenntnissen in eine Laptop-Kamera hacken kann, ohne dass die Leuchte überhaupt anging.
Triff also möglichst Vorsichtsmaßnahmen, so dass es erst gar nicht dazu kommt, dass deine Webcam gehackt wird:
1. Schalte deine Firewall ein
Eine Firewall schützt dein System, indem sie den Netzwerkverkehr überwacht und verdächtige Verbindungen blockiert. Stelle sicher, dass die integrierte Firewall auf deinem Computer aktiviert ist. Manche Router besitzen inzwischen ab Werk auch eine Firewall.
Gehe bei macOS auf Systemeinstellungen < Sicherheit < Firewall.
Unter Windows 10 gehst du zu Systemsteuerung < System und Sicherheit < Windows Defender Firewall < Windows Firewall ein- oder ausschalten.
2. Verwende ein zuverlässiges Antivirenprogramm
Bei macOS und Windows 10 sind die Firewalls in der Regel sehr zuverlässig. Wenn du auf Nummer sichergehen willst, kannst du aber dennoch einen erweiterten Schutz vor Malware, Spyware und Viren wählen. Vergleiche unbedingt im Vorfeld Antivirenprogramme, da besonders kostenlose Programme nicht immer die beste Wahl sind.
3. Achte auf Phishing
Cyberkriminelle können sich als Support-Mitarbeiter ausgeben und behaupten, dass es ein Problem mit deinem Computer oder einem Programm gibt. Mit dieser Methode wollen sie Software auf deinen Computer einschleusen, mit der sie per Fernzugriff auf deine Laptop-Kamera zugreifen. Falle daher niemals auf diese Betrugsmasche herein. Erkundige dich beim betreffenden Unternehmen, ob es tatsächlich bekannte Probleme gibt und die Kontaktaufnahme durch den Support legitim war.
Die häufigste Art von Phishing kommt in Form von Phishing-Mails daher. In denen befinden sich Links, die auf gefälschte Webseiten führen, oder bösartige Dateien, die der Empfänger der Mail herunterladen soll.
4. Vorsicht in öffentlichen WLAN-Netzwerken
In öffentlichen WLAN-Netzwerke bist du anfälliger für Hackerangriffe. Für Hacker sind kostenlose und oft ungeschützte Hotspots das reinste Paradies. Hier können Kriminelle ungehinderter versuchen, Malware in andere Geräte einzuschleusen. Verwende daher immer einen Online-VPN-Dienst, um deine WLAN-Verbindung so sicher wie möglich zu gestalten. Deine Daten werden nicht nur verschlüsselt und erst am VPN-Server wieder entschlüsselt; sondern du verschleierst zusätzlich deine IP-Adresse für eine bessere Privatsphäre; und ein VPN schirmt dich vor Cyberbedrohungen einschließlich Malware ab.
5. Setze auf eine Laptop-Kamera-Abdeckung
Dies ist die einfachste und sicherste Methode. Klebe deine Webcam ab, um zu verhindern, dass dich jemand darüber beobachten kann. Manche Laptops und PCs bieten inzwischen die Möglichkeit, dass du die Kamera im Gehäuse einfahren kannst, wenn du sie nicht benutzt. Einziger Nachteil der Klebeband-Methode: Wenn du die Kamera benötigst, zum Beispiel für eine Videokonferenz, musst du das Klebeband erst entfernen und danach erneut befestigen.
6. Falle nicht auf falsche Behauptungen herein
Manche Cyberkriminelle erpressen Opfer, indem sie behaupten, die Webcam gehackt zu haben. Das entspricht in diesen Fällen jedoch nicht der Wahrheit. Hinterfrage, ob die Geschichte tatsächlich wahr sein kann und es tatsächlich Aufnahmen von dir gibt. Hierbei handelt es sich um eine Social-Engineering-Attacke. Die Täter versuchen, dich auf emotionaler Ebene zu manipulieren und Druck aufzubauen. In technischer Sicht besitzen sie jedoch gar nicht das Wissen, deine Webcam zu hacken.
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