Es ist sehr wahrscheinlich, dass du beim Surfen im Internet schon auf irgendeine Form von Schadsoftware gestoßen bist. Eine besonders hinterhältige ist das Rootkit. Wie du es erkennst, dich vor ihnen schützen kannst und wie du sie entfernst, erfährst du im folgenden Artikel.
Ilma Vienazindyte
Aug 16, 2021 · 4 Min. Lesezeit
Rootkit kommt aus dem Englischen und bedeutet in etwa so viel wie „Administratoren-Bausatz“. „Root“ steht bei unix-ähnlichen Betriebssystemen für den Nutzer mit Administratorrechten. Ein Rootkit ist eine Sammlung an Softwarewerkzeugen, die zum Beispiel von einem Hacker auf deinem Computer versteckt werden können. Die Software zielt darauf ab, in Bereiche vorzudringen, die für Unbefugte normalerweise nicht zugänglich sind. Das Ziel: sie wollen damit die Kontrolle über das System erlangen. Hacker können so also Schwachstellen deiner Software ausnutzen, um sie aus der Ferne zu kontrollieren und an geschützte Daten zu gelangen.
Rootkits sind dabei nur sehr schwer zu entdecken. Sie nutzen ausgeklügelte Techniken, um zu verhindern, gefunden zu werden. So verstecken sie sich zum Beispiel in der Kernel-Ebene, das ist die Ebene, die das gesamte System steuert. Oder sie tarnen sich als eine andere Software, die sogar Apps austricksen kann, die beim Aufspüren von Malware helfen. Rootkits können noch mehr. Sie booten mit deinem Betriebssystem und fangen deine Kommunikation ab. Neben deinem Laptop oder Desktop-Gerät kann es ein Rootkit auch auf Smart-Home-Geräte abgesehen haben.
Folgendes können Hacker mit Rootkits anrichten:
Rootkits können aber auch für gute Zwecke eingesetzt werden, z. B. zur Erkennung von Hackerangriffen, zum Schutz von Sicherheitssoftware oder zur Diebstahlsicherung von Laptops.
1. Rootkit im Kernel-Modus. Hier ist das Rootkit am schwersten zu entdecken. Hacker fügen einen Code in den Core deines Betriebssystems ein. Die Kernel-Ebene ist so etwas wie das Kontrollzentrum deines Geräts, was bedeutet, dass dieses Rootkit dein gesamtes System übernehmen kann.
2. Rootkit im Benutzermodus. Dieses Rootkit arbeitet auf der Anwendungsebene des Computers, indem es Prozesse übernimmt, Software manipuliert und deine Daten kompromittiert. Es ist aber leichter zu erkennen, da es auf der Software-Ebene arbeitet.
3. Bootkits. Bootkits infizieren den Boot-Sektor deiner Festplatte. Sie werden geladen, bevor dein Betriebssystem oder eine Antiviren-Software ihre Arbeit übernehmen.
4. Firmware-Rootkit. Diese Rootkits greifen auf deine Firmware-Software zu, die bestimmte Geräte wie Router, PC-Peripheriegeräte usw. steuert. Die Firmware ist an deine Hardware gebunden und kann für einige Geräte als Betriebssystem fungieren. Dadurch können Hacker die vollständige Kontrolle über bestimmte Geräte erlangen.
5. Rootkit-Hypervisor. Diese Rootkits können dein Betriebssystem in einer virtuellen Maschine ausführen. Auf diese Weise fangen sie die Hardware-Aufrufe deines ursprünglichen Betriebssystems ab und übernehmen so dein Gerät.
Ein Rootkit kann dein System auf die folgenden Arten infizieren:
Glücklicherweise sind Rootkit-Angriffe heute nicht mehr so häufig, da es bereits einige Kernel-Schutzsysteme gibt. Solltest du dennoch infiziert werden, kann das Entfernen sehr schwierig werden. Folgende Maßnahmen können dir beim Beseitigen helfen:
Das beste Mittel gegen alle Arten von Schadsoftware ist Prävention. Du solltest Folgendes tun, um die Möglichkeiten einer Rootkit-Infektion zu minimieren:
Wusstest du schon? NordVPN bietet spezielle VPN-Funktionen, die mit Schadsoftware verseuchte Webseiten aktiv blockieren, damit du gar nicht erst in Gefahr gerätst, infiziert zu werden.