Der Begriff Captcha ist eigentlich eine Abkürzung und steht für „Completely Automated Public Turing Test to tell Computers and Humans apart“. Auf deutsch gesagt also ein „Test zur Unterscheidung von Mensch und Maschine“.
Ilma Vienazindyte
May 26, 2020 · 4 Min. Lesezeit
Captchas werden auf einigen Webseiten verwendet, um sicherzustellen, dass ein Formular tatsächlich von einem Menschen und nicht von einem Computer ausgefüllt wurde. Es kommt nämlich vor, dass Computer – auch „Bots“ genannt – eingesetzt werden, um zu Missbrauchszwecken automatisierte Eingaben zu machen.
In der Regel besteht ein Captcha Code aus Zahlen und Buchstaben in zufälliger Reihenfolge. Diese werden dem Nutzer angezeigt und er muss sie dann im entsprechenden Feld eingeben. Teilweise müssen auch Rechenaufgaben gelöst werden oder auf Bildern bestimmte Gegenstände angeklickt werden. Für Menschen stellen Captchas normalerweise keine Probleme dar und können leicht gelesen werden, doch für Computer ist das Auslesen unmöglich, da Buchstaben und Ziffern verzerrt dargestellt werden.
Ein Captcha ist eine Maßnahme zum Schutz vor Spam. Sie werden meist auf solchen Webseiten verwendet, auf denen Nutzereingaben erforderlich sind. Mit deren Hilfe können automatisch generierte Eingaben ausgefiltert werden.
Um den Nutzen von Captchas an einem Beispiel zu verdeutlichen, stellen wir uns einmal vor, wir würden einen Online Shop betreiben. Um uns ständig weiter zu verbessern, bieten wir unseren Kunden die Möglichkeit, ihr Einkaufserlebnis und auch unsere Produkte zu bewerten. Leider kommt es häufig vor, dass sich unter diesen Einträgen dann eine große Anzahl automatisch generierter Spam-Beiträge befindet, schlimmstenfalls sogar mit Links zu Konkurrenz-Anbietern.
Wenn die Kunden nun zuerst ein Captcha lösen müssen und sich so als Mensch verifizieren müssen (“Ich bin kein Roboter” kommt ständig), können Spam-Beiträge verhindert werden. Captchas finden sich heutzutage auch häufig bei Anmeldeformularen für Newsletter, Communities, soziale Netzwerke oder auch bei Online-Umfragen.
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Es kann auch passieren, dass ein Robot-Captcha nicht funktioniert, auch wenn ihr schon hundertmal eure Eingabe wiederholt und auf Richtigkeit überprüft habt oder es wird im Webbrowser gar nicht angezeigt. Das kann natürlich überaus lästig sein. Meist wird dieses Problem durch eine Erweiterung verursacht. Bestimmte Add-ons wie „NoScript“ können Captchas verhindern. Wir euch das Captcha also nicht angezeigt, solltet ihr zunächst versuchen, alle Erweiterungen zu deaktivieren. Wird es dann schließlich korrekt angezeigt, könnt ihr eine Erweiterung nach der anderen wieder aktivieren, um festzustellen, durch welche davon das Problem verursacht wurde. Ihr könnt dort dann häufig eine Seiten-Ausnahmeregel in den Einstellungen festlegen.
Außerdem solltet ihr sicherstellen, dass die aktuellste Version von Java auf dem PC installiert ist. Ist dies nicht der Fall, ist eine korrekte Darstellung der Captchas oftmals nicht möglich.
Es kann auch hilfreich sein, den Browser-Cache und die Cookies zu löschen, um Darstellungsprobleme der Captchas zu beheben.
Dass die ständigen „Ich bin kein Roboter“-Captchas nervig sein können, ist uns durchaus bewusst. Zum Glück gibt es auch die Möglichkeit sie auszutricksen. Zu diesem Zweck gibt es zum Beispiel ein von East-EE entwickeltes Python-Skript, wodurch das Captcha-Formular automatisch ausgefüllt wird.
Durch ein Add-on lässt sich das Auftauchen von Captchas sogar ganz verhindern. Dabei ist es egal, welchen Browser ihr benutzt, da es für jeden passende Add-ons gibt. Für Firefox und Google Chrome könnt ihr euch zum Beispiel das kostenlose Add-on „Buster“ holen.
Ihr könnt aber auch in eurem Browser nach einem anderen Captcha-Blocker Add-on suchen:
Dies ist ein Dienst von Google, den man mittlerweile immer häufiger im Internet findet. Er sorgt dafür, dass man beim Abschicken von Kontaktformularen, Nutzerregistrierungen oder beim Schreiben von Kommentaren keine ganze Zeichenfolge mehr abtippen muss und auch keine Matheaufgaben mehr lösen muss. Hier muss lediglich in dem Feld „Ich bin kein Roboter“ ein Häkchen gesetzt werden. Erst wenn Google sich dann noch nicht sicher ist, ob es sich wirklich um einen echten Menschen handelt, muss man auf einem Bild bestimmte Gegenstände finden und diese anklicken.
Dieses Verfahren sieht zwar auf den ersten Blick einfach aus, ist aber für Bots sehr kompliziert. Der Grund dafür ist, dass diese kleine Box sehr viele Codes und Mechanismen im Hintergrund bereithält, um Menschen von Maschinen zu trennen.
Trotzdem – wie könnte es auch anders sein – wurde auch Googles ReCaptcha bereits geknackt. Gefahren im Internet sind einfach allgegenwärtig und jeder sollte sich darüber im Klaren sein, dass man selbst für ausreichend Schutz sorgen muss.
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